Belastungsarten einer Verklebung

22 Januar, 2020 by
Belastungsarten einer Verklebung
CMC Klebetechnik GmbH

Unterschiedliche Klebstoffarten reagieren unterschiedlich auf die möglichen Belastungsarten.

Belastungsarten einer Verklebung

Allgemein kann man sagen, dass weichere Klebstoffe dynamische Zugbelastungen besser abfangen können. Härtere Kleber verkraften besser Scherkräfte als weiche. Extremes Beispiel: Klebstoff "Honig", bei dem die beiden Flächen leicht abschmieren würden. Spalt- und Schälkräfte sind Kombinationen der beiden Belastungsarten Zugbelastung und Scherbelastung. Im Gegensatz dazu erfolgt hier aber die Krafteinleitung nur in einem geringen, linienförmigen Teil der Klebfläche. Diese Belastungsarten sind zu vermeiden, da sie nur schlecht von Klebebändern abgefangen werden können. 

Oberflächenspannung und Verklebbarkeit

Unterschiedliche Materialien lassen sich unterschiedlich gut verkleben. Die antihaftende Oberfläche einer Bratpfanne verhält sich anders als eine Metalloberfläche in Bezug auf eine Beklebung. Man spricht in diesem Zusammenhang von der Oberflächenspannung (gemessen in dyn oder mN/m). Grob vereinfacht kann man diese Erscheinung mit der Magnetkraft vergleichen, mit der sich die Moleküle anziehen (Polarität der Oberfläche). Ist die Oberflächenspannung gering, kann man durch Maßnahmen wie eine Plasma- oder Coronavorbehandlung oder durch einen so genannten Primer (Klebkraft-Promoter) die Verklebung zum Teil erheblich verbessern. Großflächige Krafteinleitung und -verteilung reduziert die Bauteilbelastung (anders als z.B. bei Schrauben oder Nieten).

Vorteile von Verklebungen

  • Schnelle und wirtschaftliche Verbindungstechnik

  • Verbindung auch sehr dünner Materialien, dadurch leichtere Bauweise möglich

  • Anders als bei anderen Fügetechniken wird die Werkstoffstruktur nicht beeinflusst (keine hohe Temperatur wie beim Schweißen, kein Bohren etc.)

  • Elastische Verbindung zur Schwingungs- und Vibrationsdämpfung

  • ggf. elektrische Isolation zwischen Metallteilen, Vermeidung von Kontaktkorrosion

  • Konstruktionsfreiheit für Designer wird erhöht, da keine sichtbaren Schraub- oder Schweißverbindungen notwendig

  • Ausgleich von Toleranzen und Unebenheiten

  • Abdichten durch Kleben