CMC Lexikon
Begriffserläuterungen zum Thema Klebeband
A
Abdeckung
(engl. liner)
Unter einer Abdeckung versteht man das Material, das den Kleber abdeckt. Insbesondere notwendig, wenn der Kleber zu stark auf seinem eigenen Träger kleben würde. Normalerweise wird silikonisiertes Papier verwendet. Es stehen aber auch z.B. PE- oder PET-Folien zu Verfügung. Bei doppelseitigen Klebebändern wird stets eine doppelseitig abweisende Trennlage verwendet.
Acrylat Kleber
(engl. acrylic adhesive)
Leistungsfähiges Kleberpolymer für nahezu alle Anwendungen. Es wird aus wässrigen Dispersionen oder Lösungsmittelsystemen verarbeitet. Sehr gute Alterungsbeständigkeit und Unempfindlichkeit gegen UV-Strahlung. Meist gute Lösemittelbeständigkeit, daher gut für Elektroanwendungen (Tränken) geeignet.
Adhäsion
(engl. adhesion)
Haftwirkung zwischen einer festen Grenzfläche und einer zweiten Phase, die entweder aus individuellen Teilchen, Molekülen, Tröpfchen oder Pulvern oder aus einem kontinuierlichen flüssigen oder festen Film bestehen kann. In der Klebetechnologie ist die Adhäsion ein Maß für die Klebkraft auf dem Untergrund.
Alterungsbesändigkeit
(engl. aging resistance)
Kleber verändern über eine längere Lagerungszeit ihre Eigenschaften. Das muss nicht immer im Sinne von einer Verschlechterung erfolgen. Unsere Kleber sind mindestens 6-12 Monate bei korrekter Lagerung (kühl und trocken) ohne Einbuße der Eigenschaften lagerfähig. Die meisten Klebebänder sind auch nach mehrjähriger Lagerung noch voll einsetzbar.
Anfangshaftung/ Klebrigkeit
(engl. initial adhesion, initial tack)
Bezeichnet die Sofort-Haftkraft ("Tack") eines Klebers. Die Sofort-Haftkraft kann auch bei geringwertigen Klebern sehr hoch sein. Es besteht jedoch kein direkter Zusammenhang zwischen der Soforthaftkraft und der dauerhaften Adhäsion.
C
CTI
(engl. comparative tracking index)
Eine wichtige Kennzahl zur Bestimmung der Eignung eines Werkstoffes als Isolierstoff ist die Kriechstromfestigkeit (cti). Sie beschreibt die Widerstandsfähigkeit eines Werkstoffes gegenüber Kriechstrombildung an der Oberfläche.
Insbesondere Kunststoffe, die durch Polykondensation hergestellt werden (z.B. Polyimide und Poly-ether-ether-ketone) sind anfällig für die Ausbildung von leitfähigen Pfaden, wenn Feuchitgkeit im Spiel ist (Hydrolyse des Kunststoffes).
Der CTI-Wert gibt die höchste Prüfspannung in Volt an, die nach Auftropfen einer Prüflösung ohne die Bildung eines Kriechstromes erreicht werden kann (Ausfallkriterium >0,5 A Stromfluss). Das Auftropfen der Prüflösung simuliert eine Verunreinigung. Getestet wird in Schritten von 25 V, maximal bis 600. Der CTI-Wert wird in der UL 746-reihe in 5 Stufen angegeben (0-4).
Zu beachten ist, dass die Kriechstromfestigkeit durch Werkstoffzusätze, insbesondere Farbpigmente, beeinflusst wird. Dunkle Farben führen im allgemeinen zu einer Verschlechterung, helle Farben zu einer Verbesserung.
CTI = Kriechstromfestigkeit
0= >600V (nur CMC 278xx, Formex)
1= >400V-600V (z.B. Polyesterfolie wie Hostaphan oder Mylar, Kapton FN, PA, PP, PE)
2= >250V-400V
3= >175V-250V (z.B. Nomex, PC)
4= >100V-175V (z.B. Aptiv (PEEK), Kapton (PI), PPS, PES, PEI)
Relevante Normen sind zum Beispiel IEC 60587 und IEC 60112
Angabe in Bezug auf die Beständigkeit eines Isolationsstoffs, in feuchter und verschmutzter Umgebung einer Spannungsdifferenz zu widerstehen. Prinzipieller Messaufbau: Auf ein Isolationsmaterial werden zwei Elektroden aufgesetzt und zwischen diese eine Salzlösung geträufelt. Die anliegende Spannung erzeugt einen Stromfluss, der die Isolation je nach Material unterschiedlich schädigt.(engl. initial adhesion, initial tack)
Bezeichnet die Sofort-Haftkraft ("Tack") eines Klebers. Die Sofort-Haftkraft kann auch bei geringwertigen Klebern sehr hoch sein. Es besteht jedoch kein direkter Zusammenhang zwischen der Soforthaftkraft und der dauerhaften Adhäsion.
D
Dichte
(engl. density)
Angabe der Masse einer Raumeinheit, also z.B. die Masse eines Kubikmeters. Die Dichte von Polyester beträgt 1400 kg/m³. 1 m² von 100 µm starker Folie wiegt ca. 0,140 kg.
Dichtigkeit Diffusionsdicht
Die Fähigkeit, Flüssigkeiten und Gase abzusperren. Zumeist wird eine möglichst geringe Wasserdampfdurchlässigkeit der Trägerfolie erwartet (Polyester ca. 20 g/d × m²). Metallfolien sind extrem diffusionsdicht.
Dispersion Polymerdispersion
(engl. dispersion)
Sammelbezeichnung für Dispersionen (Latices) von feinverteilten natürlichen und/oder synthetischen Polymeren (Teilchengröße 0,05 - 5 µm) in üblicherweise wässrigen, seltener nicht-wässrigen Dispersionsmitteln. Eingeschlossen sind damit Dispersionen von Polymeren wie Natur- und Synthesekautschuk, als auch von Kunstharzen und Kunststoffen wie Polymerisaten, Polykondensaten und Polyadditionsverbindungen. Man unterscheidet Primärdispersionen, bei welchen die Polymerisation der Basis-Monomeren direkt in der flüssigen Phase erfolgt (Suspensionspolymerisation oder Emulsionspolymerisation, z.B. Vinylacetat oder Acrylaten) und Sekundärdipsersionen, bei welchen vorgefertigten Polymere in einem zweiten Verfahrensschritt dispergiert werden (Polymerdispersion z.B. von Polyisobuten, Silikonharzen.Sehr geringe Belastung der Umwelt mit Lösemittel während der Produktion. Allerdings meist keine hohe Temperaturbelastbarkeit und Gefahr der Korrosionswirkung beim Einsatz in der Elektrotechnik. Häufig Einsatz im Massen-Etikettenbereich.
Durchschlagsspannung
(engl. voltage, dielectric strength, dielectric breakdown)
Diejenige Spannung, bei der ein Strom durch die Isolationsfolie hindurch zu fließen beginnt. Die Durchschlagsspannung markiert die absolut maximale Einsatzspannung und sollte im Dauereinsatz deutlich unterschritten werden.
E
Elektrolytische Korrosionswirkung
(engl. electrolytic corrosion)
Beschreibt die Korrosionswirkung eines Klebebandes auf ein anderes Material. Zur Messung der Korrosionswirkung wird das Klebeband auf eine Prüffolie aus Messing geklebt und unter gleichzeitiger Einwirkung von Gleichspannung, Wärme und Luftfeuchte, also unter erschwerten Bedingungen, geprüft. Als Maß der Korrosion der Prüffolie wird dem Material ein Kennwert zugeordnet. Die Pluspol-Folie erhält dabei Werte von A (keine Veränderung) über AN, A/B bis hin zu B (starke Rotfärbung) und die Minuspol-Folie Werte von 1 (keine Veränderung) über 1,2, 1,4,... 2, 3 bis hin zu 4 (wesentliche Verfärbungen). Faktoren bis 1.4 gelten in der Elektrotechnik als nicht korrosiv.
EMV-Schutzmaßnahmen
(engl. EMC-protective methodes)
EMV beschreibt die Fähigkeit eines Gerätes, seine elektromagnetische Umgebung weder zu stören noch durch sie gestört zu werden. Naheliegendes Beispiel sind Mobiltelefone, die selbst ein (Stör-)Sender sind, aber auch Empfänger für Störsignale. Um Elektronik-Baugruppen vor EMV-Störungen zu schützen, setzt man oft geschirmte Gehäuse ein. Dies sind generell metallische, geschlossene Räume, die auch durch z.B. Kuoferklebebänder / -stanzteile hergestellt werden können. Die induzierten Wirbelströme können durch den elektrisch leitenden Kleber nach Masse abgeleitet werden, was die Wirksamkeit des EMV-Schirms erheblich erhöht.
F
Flachkrepp
(engl. flat crepe paper)
Hier: Spezielles Kraftpapier mit leichter Kreppung (Elastizität, Auspolsterung). Unser Flachkrepp ist speziell getränkt, sodass es in der Trafotechnik als einfaches Isolationsmittel eingesetzt werden kann. Der Kleber ist tränkmittelfest.
H
Haftvermittler
(engl. primer)
Bei unzureichender Kleberhaftung (z.B. auf EPDM, PP oder PE) kann man mit Einsatz von Primern wesentlich bessere Haftkräfte erzielen. Primer sind meist sehr dünn aufzutragen und bilden einen nahezu unsichtbaren Film auf der zu verklebenden Oberfläche.
Heißschmelz-Kleber
(engl. hotmelt adhesive)
Kleber, der durch Erhitzen zur Schmelze gebracht wird und dann z.B. über Sprühköpfe auf das zu beschichtende Material aufgetragen wird. Im erkalteten Zustand permanent klebend. Sehr gute Soforthaftung (klebrig), jedoch meist nur sehr geringe Temperaturfestigkeit und Alterungsbeständigkeit. In der Elektrotechnik nahezu nirgends im Einsatz.
I
Isolierstoffklasse/ Wärmeklasse
(engl. electric insulation classes)
Einteilung von Klebebänder, die im Elektrobereich eingesetzt werden, entsprechend ihrer Dauereinsatztemperaturbelastbarkeit.
Die einzelnen Klassen (Wärmeklassen) bedeuten:
Klasse Y einen Dauertemperaturbereich bis 95 °C Klasse E einen Dauertemperaturbereich bis 120 °C Klasse B einen Dauertemperaturbereich bis 130 °C Klasse F einen Dauertemperaturbereich bis 155 °C Klasse H einen Dauertemperaturbereich bis 180 °C Den einzelnen Isolationsklassen sind verschiedene Folien zugeordnet. Die bekanntesten sind Polyester (B) und Kapton (H).
Mit der Wärmeklasse wird die Eigenschaft einer Islationsfolie beschrieben, nach 20.000 Stunden bei der maximalen Betriebstemperatur noch über mindestens 50% der anfänglichen Durchschlagsspannung zu verfügen. Es wird also keine Aussage getroffen hinsichtlich der maximalen kurzfristigen Belastungstemperatur, die meist deutlich höher liegt (Polyester z.B. bei etwa 220°C/30min; Kapton ca. 400°C/Std). In nicht elektrotechnischen Anwendungen können also ggf. andere Folien eingesetzt werden wie sich durch die Wärmeklassen ergeben würden.
Isolierung
(engl. insulation)
Die Eigenschaft eines Klebebandes, eine elektrische Trennung zwischen zwei Stromleitern zu erzeugen. Häufig: Trennung zwischen Primär- und Sekundärwicklung eines Transformators.
K
Kautschuk-Kleber
(engl. rubber-solvent adhesive)
Kleber aus Natur- oder Synthesekautschuk. Die Kleber weisen im Allgemeinen eine hohe Klebkraft und sehr gute Scherfestigkeit auf.
Klebkraft
(engl. adhesion strength or peel strength)
Auch Adhäsion. Gibt diejenige Kraft an, mit der ein Klebeband von einer Oberfläche abgezogen werden kann. Zumeist wird wie folgt gemessen: Auf eine genormte Stahloberfläche (oder Glas) wird ein 10 mm (N/10mm) oder 25 mm (N/25mm) breites Klebeband aufgeklebt. Nach einer bestimmten Verweilzeit (sofort, 20 Minuten, 24 Stunden) wird das Klebeband im Winkel von 180° abgezogen. Dabei wird die benötigte Kraft gemessen (10N ~1kg)
Kohäsion
(engl. cohesion)
Bezeichnung für den durch echte chemische Bindung oder zwischenmolekularen Kräften verursachte Zusammenhalt der Stoffe. Die Kohäsion lässt sich als Sonderfall der Adhäsion auffassen, bei dem gleichartige Teilchen aneinander haften. Kohäsionskräfte sind im Inneren der Stoffe wirksam.Die Kohäsion ist in Festkörpern größer als in Flüssigkeiten; sie bewirkt die innere Festigkeit der Klebstoffe. Ein Maß für die Kohäsion ist die Scherfestigkeit eines Klebers.
Korrosion
(engl. corrosion)
Von lat.: corrodere = zernagen abgeleitete Bezeichnung "für die Reaktion eines metallischen Werkstoffs mit seiner Umgebung, die eine messbare Veränderung des Werkstoffs bewirkt und zu einer Beeinträchtigung der Funktion eines metallischen Bauteils führen kann". Man kann Korrosion auch definieren als die von der Oberfläche ausgehende, durch unbeabsichtigten chemischen oder elektrochemischen Angriff hervorgerufene, nachteilige und qualitätsmindernde Veränderung eines Werkstoffes. Aber auch: Zerstörung von Isolationen durch Spannungsbeaufschlagung. Ein Maß für die Zerstörung durch anliegende Spannung ist der CTI-Wert.
Kugeltest
(engl. rolling ball tack test)
Ermittlung des Tacks eines Klebers. Dabei läuft eine Stahlkugel eine schräge Fläche hinab in die Kleberbeschichtung hinein. Ermittelt wird die Strecke, bis die Kugel zum Stillstand kommt. Der Kugeltest wird in cm gemessen. Der Test ist wegen der ungenauen Ergebnisse umstritten.
L
Lagerung
(engl. storage)
Moderne Kleber besitzen eine große Lagerbeständigkeit ? d.h. sie ändern nicht ihre Eigenschaften bei korrekter Lagerung. Optimal ist eine Aufbewahrung in einem trockenen und dunklen Raum bei etwa 18-22 °C. Dann sind Klebebänder oft jahrelang lagerbar.
M
Mikrometer
(engl. micron)
Die Einheit bezeichnet bei Klebebändern die Dicke der Trägerfolie oder des Klebers. Ein Mikrometer = 1 tausendstel Millimeter (0,001 mm). Ein menschliches Haar hat einen Durchmesser von etwa 40 µm. Die gängigste Isolations-Polyesterfolie ist 23 µm (0,023 mm) stark.
N
N (Newton)
Symbol für Newton. Vereinfacht kann man sagen, dass 10 N einer Kraft von 1 kg entspricht. Die Klebkraft oder die Reißfestigkeit werden z.B. in N/mm gemessen.
O
Opak
(engl.opaque)
Weitgehend oder gänzlich undurchsichtige Folie. Im Gegensatz zu transluzenz (lichtdurchlässig) oder transparent.
P
PE
(engl. polyethylene)
Abkürzung für Polyethylen. Polyethylen gehört zu den Polyolefinen und hat selbst bei geringen Dicken eine hohe Reißfestigkeit. Die Folie ist als LD(Low Density)-PE weich und schmiegt sich gut Oberflächen an. Häufig als günstige Oberflächenschutzfolie im Einsatz. Geringe UV- und Temperaturbeständigkeit.
PET-Film
(engl. polyester film)
Gegen hohen Temperaturen, Laugen, Säuren, Öle und zahlreiche Lösungsmittel sehr beständige Folie mit sehr guter Reißfestigkeit. Am häufigsten verbreitete Isolationsfolie im Elektrosektor und als Klebeband. Günstig und dennoch beste physikalisch-chemische Eigenschaften. Standard-Stärken: 23 µm, 36 µm, 50 µm, 100 µm, 150 µm, 190 µm und 250 µm.
Polyimidfilm
(engl. polyimide film)
Kunststoff-Folie mit höchster Temperaturbeständigkeit. Allgemein als KaptonÒ (Handelsname der Fa. Du Pont) bekannt. Polyimidfolie kann bis etwa 350 °C eingesetzt werden und bietet dabei beste mechanische und elektrische Eigenschaften. Die braun-luzente Folie ist relativ teuer und wird häufig in der Elektroindustrie als Hochleistungsisolation eingesetzt.
PP-Film
(engl. OPP-film)
Sehr günstige Massenfolie, überwiegend für die Verpackungsindustrie. Polypropylen gehört wie PE zu den Polyolefinen. Gute Beständigkeit gegen Säuren, Laugen und Lösemittel, gute Einreißfestigkeit, geringe Temperaturbeständigkeit.
PU
(engl. polyurethane)
PU ist die Abkürzung für Polyurethan. Für doppelseitige Klebebänder im Einsatz und für Schall- und Abriebschutz. In der Elektroindustrie kaum Einsatz.
PVC-Folie
(engl.vinyl foils)
PVC steht für Polyvinylchlorid. Sehr UV-stabile Folie. Als Weich-PVC-Folie im Isolierbereich im Einsatz. Geringe Temperaturbeständigkeit und durch Weichmacherwanderung ggf. Schädigung des Untergrunds.
R
Reißfestigkeit
(engl. tensile strength)
Kraft, die notwendig ist, um einen z.B. 25 mm breiten Streifen einer Folie (Kleber ist ohne Relevanz für den Versuch) zu zerreißen. Zur Ermittlung wird ein Folienstreifen in eine Zugprüfmaschine eingespannt und mit definierter Geschwindigkeit auseinander gezogen. Das Ergebnis wird in N/mm angegeben.
S
Scherfestigkeit
(engl. shear adhesion, shear resistance )
Die Scherfestigkeit beschreibt insbesondere die innere Festigkeit eines Klebers. Man unterscheidet die statische Scherfestigkeit und die dynamische Scherfestigkeit. Die Messmethodeunterscheiden sich wie folgt. Bei der statischen Scherfestigkeit wird auf eine nahezu senkrechte Stahlplatte eine 25 mm x 25 mm große Klebebandfläche aufgeklebt und mit einer bestimmten Masse (0,5 kg, 1 kg, 2 kg) durch Zug nach unten belastet. Hierbei wird die Zeit in Stunden angegeben, bis die Verklebung abschert. Bei der dynamischen Scherfestigkeit wird die oben beschriebene Verklebung mittels einer Zugprüfmaschine belastet und die Kraft (in Newton), die benötigt wird, um die Verklebung auseinander zuscheren ermittelt.Scherfeste Kleber sind ideal, um auf Zug belastete flächige Materialien miteinander zu verbinden.
Silikonisieren
(engl. silicoizing)
Behandlung von Oberflächen, um sie kleberabweisend zu machen, z.B. Papiere oder Folien. Die Oberflächen sind sehr glatt und sind nur mit Polysiloxankleber verklebbar. Diese Kleber können daher nicht mit silikonisiertem Papier abgedeckt werden, sondern es werden fluorsilikonisierte Folien eingesetzt.
Silikon-Kleber
(engl. silicone rubber adhesive)
Polysiloxankleber haben hervorragende Eigenschaften in Bezug auf Wärme- und Kälteresitenz. Die Kleber können meist bis über 300 °C und unter -50 °C eingesetzt werden. Sie haben eine gute Haftung auf Silikonpapieren / Silikonprofilen. Auf anderen Oberflächen eingesetzt (z.B. Metalloberflächen) selbst nach Wärmebelastung rückstandfrei wieder zu entfernen.
Spleiß
(engl. splice)
Sinngemäß eine Flick- oder Klebestelle. In der Papier- und Folienindustrie bezeichnet man damit die Stelle, an der zwei Materialbahnen zusammengeklebt werden. Insbesondere Silikonpapiere können nur mit Polysiloxan-Klebebänder gespeißt werden.
T
Teilentladung
(engl. Partial Discarge, PD)
Die Teilentladung zeichnet sich dadurch aus, dass nicht die gesamte Isolierstrecke durchschlagen wird, sondern nur ein Teil der Isolierstrecke. Diese Teilentladungen in einem Teil des Isoliersystems werden aber im Laufe der Zeit zu einer immer grösseren Schadensstelle führen. Nach Stunden, Tagen, Wochen, Monaten oder Jahren ist dann das Isoliersystem durch die dauernde Teilentladung so geschwächt, dass es zu einem Volldurchschlag kommt. Teilentladungen können entlang der Oberfläche (Kriechstrecken, Gleitentladungen) oder auch in festen Körpern (treeing) auftreten. Sie entstehen meist an scharfen Kanten (Feldlinienkonzentration) oder Schadstellen (Lunker in Isolationsmaterial).
Teleskopieren
(engl. telescoping)
Fehlerbild bei Klebebändern. Durch zu stramme Wicklung weichen die Klebebandschichten trichterförmig zur Seite aus. Das Band teleskopiert also aus der ursprünglichen Rollenbreite hinaus. Dieses Fehlerbild kann auch entstehen, wenn Klebebänder aus Materialien, die Wasser aufnehmen können (z.B. NomexÒ), zu feucht gelagert werden.
Temperaturbereich
(engl. operating temperature)
Einsatztemperatur für Klebebänder. In der Elektrotechnik durch die Wärmeklassen definiert (üblich: 130 °C bis max. 180 °C). Beste Kombination aus Klebrigkeit (Soforthaftung) und Klebkraft bei Raumtemperatur. Bei sehr niedrigen Temperaturen ggf. Bruchgefahr von Acrylat- und Kautschukklebern bei Biegebelastung.
Träger
(engl. carrier, backing)
Als Träger bezeichnet man das Material, auf dem der Kleber aufgetragen wird. Normalerweise also Folien, Gewebe, Vliese oder Metallfolien.
Trennlage
(engl. liner)
Unter einer Trennlage versteht man das Material, das den Kleber abdeckt. Normalerweise wird silikonisiertes Papier verwendet. Es stehen aber auch z.B. PE- oder PET-Folien zu Verfügung. Bei doppelseitigen Klebebändern wird stets eine doppelseitige Trennlage verwendet. Trennlage = Abdeckung.
U
UV-Strahlung
(engl. ultra-violet rays)
Energiereiche elektromagnetische Strahlung mit einer Wellenlänge unterhalb des sichtbaren Lichts, (l = 400 - 10 nm). UV-Strahlung ist im Tageslicht enthalten und führt bei vielen Kautschukklebern zur Zerstörung. Dieser Vorgang ist abhängig von der Einstrahlungsintensität. Daher müssen Klebebänder dunkel gelagert werden. Weitgehende Beständigkeit gegen UV-Strahlung weisen Acrylat-Klebebänder auf. Es kommt also auf die Anwendung an, welcher Kleber eingesetzt werden kann.
V
Verbundmaterial
(engl. laminate)
Kombination aus zwei oder mehr Lagen von folienartigen Materialien. Üblicherweise zur Zusammenführung der positiven Eigenschaften (z.B. Laminat aus Glasgewebe und Polyester: Reißfestigkeit durch Glasgewebe, Spannungsfestigkeit durch Polyesterfolie) der Laminatpartner. Der Laminatkleber ist normalerweise nicht mehr lösbar.
Vernetzung
(engl. cross-linking)
Kleber werden aus Lösungen oder Dispersionen beschichtet. Die gelösten Polymere vernetzen sich beim Verdunsten der Lösemittel zu größeren Molekülverbünden. Man kann mit dem Maß der Vernetzung die Klebrigkeit und die chemische und thermische Beständigkeit steuern. Die Vernetzung kann bei wärmehärtenden Klebern durch nachträgliche Temperaturzuführung (über 100 °C bei CMC) verstärkt werden. Der Kleber ist dann chemisch beständiger.
W
Wärmehärtend
(engl. thermosetting)
Klebebänder mit wärmehärtenden Kleberbeschichtungen können wie gewohnt bei Raumtemperatur eingesetzt werden. Durch eine Wärmezufuhr (über 100 °C bei CMC) wird die Beständigkeit gegenüber Lösemittel (Tränkmittel in der Trafoindustrie) verbessert.